Das erste Mal – Die Online-Sexualberatung

Das erste Mal kann schief laufen

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© Anja Roesnick/fotolia.com

Manfred ist ein schüchterner, sexuell unerfahrener junger Mann. Er lässt sich von seinen Freunden animieren, ein Bordell aufzusuchen, um endlich sein erstes Mal hinter sich zu bringen.

Eine Prostituierte stellt für ihn das Nonplusultra dar, was sexuelle Erfahrung anbelangt. Dies ist eine prekäre zwischenmenschliche Situation, was die Machtbalance zwischen den beiden Akteuren anbelangt. Um die Misere noch zu vergrößern, wählen seine Freunde für ihn die aller Attraktivste aus – eine Dame, der er gegenüber im realen Leben kein Wort heraus brächte.

Von einer männlichen Überlegenheit – die beim Sex eine gewisse Rolle spielt – ist hierbei natürlich nicht ansatzweise zu sprechen. Psychologisch vollkommen vorhersehbar, ist Manfred natürlich nicht in der Lage, auch nur die kleinste Erektion zustande zu bringen. Das Versagen bei seinem ersten Mal gräbt sich tief in seine Seele ein.

Als Manfred sich später in ein Mädchen verliebt und sie zu seiner großen Freude seine Gefühle erwidert, ist er natürlich in banger Erwartungshaltung vor dem ersten Mal. In der Art einer selbsterfüllenden Prophezeiung läuft das erstes Mal mit seiner Freundin genau so ab, wie damals mit der Prostituierten. Die Aufregung und die Angst zu versagen, unterminieren sein Selbstbe- wusstsein und lassen eine normale männliche Reaktionsbereitschaft nicht zu.

Das erste Mal ist Stress

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Es ist nicht einfach… ©westfotos.de/ fotolia.com

Das erste Mal im Leben Sex zu haben, kann für einen jungen Mann den Charakter einer Prüfungssituation annehmen – bei der er auch durchfallen kann.
Als riesengroße Herausforderung wird das erste Mal dann erlebt werden, wenn ein emotionales Ungleichgewicht dem Pärchen das Leben schwer macht – das zu seinem Ungunsten ausfällt.

Emotional asymmetrisch ist eine Verbindung, wenn einer den anderen mehr liebt bzw. einer stärker an der Beziehung interessiert ist als der andere. Zwangsläufig ergibt so eine Situation einen Dominanten und einen Subdomin- anten – einfach deshalb, weil der, der mehr liebt zum Unterlegenen wird und der andere zum Überle- genen.

Liebe und Macht sind auf diese Weise eng miteinander verbunden – ob wir das beabsichtigen oder nicht und spielen gerade auch beim ersten Mal eine wichtige Rolle. Stets ist der Subdominante – er kann weib- lich oder männlich sein – etwas angespannt und unter Druck, weil er sich viel mehr um seinen Partner bemüht, als dieser sich um ihn.

Überspitzt könnte man sagen: Einer in der Beziehung hat die Sicherheit auf seiner Seite, dafür aber auch die Langeweile – während beim anderen Leidenschaft und Dramatik herrschen.

Wenn Sie in meinen Webseiten ein bisschen herumstöbern, werden Sie immer wieder auf diese Thematik stoßen. Beziehungen sind selten ganz symmetrisch und Ungleichgewichte haben ihre Auswirkungen – auf Männer etwas andere als auf Frauen.

Das erste Mal kann gefährlich sein

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Ist ein Jungmann verliebter in sie als umgekehrt und hat seine Angebetete zudem noch einen sexuellen Erfahrungsvorsprung, kann das erste Mal für ihn zu einer großen seelischen Belastung werden – zu einem Test, den er unbedingt bestehen muss. Der Leistungsdruck unter den er sich setzt, ist zwangsweise gepaart mit der Angst nicht gut genug zu sein – zumal sie über Vergleichsmöglichkeiten verfügt.

Unter solchen Voraussetzungen wäre es schon ein Wunder, wenn er mit seinen Liebhaberqualitäten zufrieden wäre. Nach dem ersten Mal hat sich die Machtverteilung in der Regel noch stärker zu seinem Ungunsten verschoben, weil die Unsicherheit auf seiner Seite angewachsen ist.

Ihre Liebe ist so wichtig

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Da kann nichts schief gehen… ©auremar/ fotolia.com

Viel besser schaut für einen Jungmann die Sache beim ersten Mal aus, wenn seine Freundin sehr verliebt in ihm ist. In so einer komfor- tablen Situation braucht er sich keine Gedanken darüber zu machen, dass sich seine Beziehung verschlechtern würde, wenn beim ersten Mal seine erotischen Experimente nicht so glücken, wie er das gerne hätte.
Sie wird es nicht so eng sehen und wenn er ein bisschen Geduld mit sich hat, wird er die Sicherheit erlangen, die ein Mann braucht, um ein guter Liebhaber zu werden.
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                                Das erste Mal – die Angst vertreibt die Lust

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Sie ist noch nicht soweit… ©stryjek /fotolia.com

Sylvia ist sechzehn Jahre jung und ein hübscher aufgeweckter Teenager. Seit drei Monaten hat sie einen neuen Freund; sie ist noch Jungfrau – hat sich aber zum Ziel gesetzt – die Sache mit dem ersten Mal endlich anzupacken. Eigentlich ist sie innerlich noch nicht bereit dazu, aber ihr Freund, drei Jahre älter, hat ihr signalisiert, nicht noch länger warten zu wollen.

Ihr Problem: Sylvia hat starke Angst vor Schmerzen. Der Gang zum Zahnarzt ist für sie eine ausgewachsene Tragödie – eine Blutentnahme beim Arzt die reinste Horrorvision. Die Schilderung ihrer besten Freundin von deren ersten Mal, treibt ihr den Schweiß auf die Stirn. Eine künstliche Defloration beim Frauenarzt wurde in Erwägung gezogen – und wieder verworfen. Ungünstiger kann eine Ausgangslage beim ersten Mal für ein Mädchen nicht sein.

Sind junge Frauen für das erste Mal nicht einhundert Prozent bereit, und lassen sich trotzdem durch Drängen darauf ein, kann das ihrer psychosexuellen Entwicklung sehr schaden. Das erste Mal kann als psychologisches Schlüsselerlebnis den Grundstein für eine Sexualneurose legen, die oft erst im späteren Erwachsenenleben überwunden werden kann.

Sind die Ängste vor dem Deflorationsschmerz beim ersten Mal übermächtig, wird keine ausreichende Lubrikation gegeben sein und der enge Scheideneingang kann sich zusätzlich noch maximal verkrampfen – um das schmerzhafte Eindringen zu verhindern. Für ihren Freund eine schwierige Situation, bei der er viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen walten lassen muss.

So kann das erste Mal und weitere Fehlversuche Sex zu haben, den Verkrampfungszustand chronifizieren und im Extremfall, wenn unbehandelt, zu einer lebenslänglichen Sexualaversion führen – auch in unserer modernen aufgeklärten Zeit.

Das erste Mal – manchmal nie

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Das schaut nicht
gut aus… ©NinaMalyna /fotolia.com

Junge Mädchen verlieben sich und wollen einen Freund, obwohl das erste Mal Sex zu haben oft nicht ganz oben auf ihrer Prioritätsliste steht – das ist ganz normal. Wenn sie ihm wichtig ist und er sie liebt, ist es klar, dass er ihr Zeit lässt und wartet, bis sie zum ersten Mal bereit ist.

Diese Situation ist eine psychologische Zwickmühle, aus der junge Männer oftmals keinen Ausweg finden. Da er gerne Sex mit ihr hätte, sie aber noch warten möchte, wird sie mit der Zeit in der Beziehung die Überlegene.

Seine Hormone schlagen Purzelbäume – er kann an nichts anderes mehr denken und so versucht er, durch übergroßes Eingehen auf ihre Bedürfnisse, sie auf das erste Mal einzustimmen. Eine verhängnisvolle Situation, was die Machtbalance der Beziehung anbelangt, in der er als stark Bedürftiger in die unterlegene Position gerät.

Aus Gründen, die sich aus der Entwicklungsgeschichte des Menschen herleiten, sind Frauen sexuell ganz besonders an Männern interessiert, zu denen sie aufschauen können und die ihre Bewunderung auslö- sen. Diese Mechanismen laufen unbewusst ab und sind tief in der weiblichen Seele eingebettet. Sexuell sind sie ganz besonders aufgeschlossen, am Beginn einer Liebe, wenn er sie sehr interessiert und alles noch neu und ungewiss ist. Die Machtbalance in dieser Ausgangssituation ist dann ausgeglichen.

Der Neue hat es gut beim ersten Mal

Findet das erste Mal – aus den nachvollziehbaren Umständen – in dieser Zeit nicht statt und die Beziehung bekommt eine gewisse Routine und einen Alltagsanstrich, wird ihre sexuelle Motivation mit der Zeit immer weniger. Eine paradoxe Situation tritt ein, über die sich das Mädchen selber nicht so ganz im Klaren ist: Am Anfang ihrer Beziehung hat das nicht Bereit sein zum ersten Mal den Sex verhindert – nach einem halben Jahr Warten hat sie im Grunde keine Lust mehr dazu. Über kurz oder lang verliebt sie sich neu und hat das erste Mal dann mit dem Neuen – nach ganz kurzer Zeit.

English version: The first time