Ehekrise – Die Online-Beziehungsberatung
Eine Ehekrise hat biologische Wurzeln
Was ist nur mit unseren Zweierbeziehungen los? Noch niemals zuvor gab es so viele Scheidungen, Trennungen und Ehekrisen. Nahezu jede zweite Ehe wird heutzutage geschieden. Trennungen und Ehe-Krisen führen zu unsäglichen Tragödien – wie wir jede Woche in der Zeitung lesen können. Am schlimmsten trifft es die Kinder, die unter Traumata ein Leben lang leiden können.
Es scheint vorprogrammiert zu sein, dass jede Ehe irgend wann einmal in eine ernste Krise gerät. Unsere biologische Natur hat anscheinend etwas dagegen, dass wir mit ein und demselben Partner ein Leben lang glücklich werden. Die Evolution hat den Menschen so angelegt, dass seine Paarzeit auf eine mittelfristige Beziehungsdauer ausgelegt ist.
Über Jahrhunderttausende bestand die Notwendigkeit, dass zum Zwecke der Kinderaufzucht ein Paar im Mittel nur drei Jahre zusammen blieb. Dann waren die Urmenschenkinder aus dem Gröbsten heraus und die Mutter benötigte den Vater als Ernährer und Versorger nicht mehr. Die Bindung zwischen den beiden verflachte – man verliebte sich wieder neu und das Spiel fing von vorne an.
Für die Menschheit zahlte es sich evolutionsbiologisch aus, wenn eine Frau weitere Kinder nicht mehr mit ihrem alten Partner zeugte, sondern sich wieder frische Gene von einem neuen Mann beschaffte. Die Natur hat der Liebe deshalb ein Verfallsdatum mitgegeben. Eine weitere ungünstige Veranlagung des Menschen, die häufig zu Ehekrisen führt und ebenso uraltes biologisches Erbe ist, ist eine mäßig ausgeprägte Neigung zum Seitensprung – bei den Männern stärker angelegt als bei den Frauen.
Jahrmillionen alte Programme übernehmen das Ruder
Emanzipatorische sozialpolitische Veränderungen, die zu einer Auflösung der traditionellen Rollenmuster von Mann und Frau führten, stärken heutzutage die weibliche Autonomie. Frauen sind in modernen Zeiten nicht mehr so auf einen Mann angewiesen, wie noch in jüngerer Vergangenheit. Sie sind deshalb nicht mehr in dem Maße bereit wie früher, in einer für sie unbefriedigten Ehe zu verbleiben.
Tatsächlich sind es zunehmend immer häufiger die Frauen, die eine Trennung anstreben. Die Lockerung des gesellschaftlichen Zwanges in einer Ehe auszuharren, ermöglicht es den psychobiologischen Kräften in uns, zunehmend die Regie zu übernehmen – nach Jahrmillionen alten Verhaltensmustern.
Wenn Ehepaare in Schwierigkeiten miteinander geraten, lassen sich dafür meist eine Fülle an psychologischen Gründen benennen. Manchmal erscheinen sie geradezu banal und man ist fassungslos, wie daraus eine veritable Ehekrise werden konnte. Die tief im seelischen Untergrund angelegten bio- logischen Deinstallationsprogramme aus der Urzeit benutzen aber diese Banalitäten, um eine Zweierbeziehung nach einer gewissen Paarzeit auseinander zu bringen.
Wenn eine Ehe oder Lebenspartnerschaftgegen diese urzeitlichen Kräfte bestehen bleiben soll, ist ein gehöriges Maß an Beziehungsarbeit nötig und manchmal sogar eine Paartherapie. Diese von dem Paar abverlangten Rücksichtnahmen können allerdings so ein Ausmaß annehmen, dass ein Großteil der Individualität der Partner auf der Strecke bleibt.
Depressionen und psychosomatische Erkrankungen können der Preis dafür sein, eine beschwerlich gewordene Ehe aufrecht zu erhalten. Jedes Paar muß deshalb für sich selbst die Entscheidung treffen, wie weit es dabei gehen kann und will.
Folgende Kapitel meiner Website behandeln vertieft, zum Teil an Hand von Beziehungsbeispielen, das Thema Ehe- bzw. Beziehungskrise:
Partnerschaft und Ehe (Der beziehungsfaule Eheman)
English version: Marital crisis