Mit einer Expartner-Zurück-Strategie zum Erfolg – Blog 3

Klaus K. saß nun in seiner möblierten Bude, drehte Däumchen und fühlte sich gar nicht wohl. Er hatte mit Nicole abgemacht, dass sie langsam macht mit ihrem Neuen und dass dieser nicht in naher Zukunft bei den Dreien einziehen wird. Auch versprach Nicole von sich aus, dass der Kai erst einmal nicht bei ihr nächtigen wird. Diese Aussage beruhigte Klaus K., war ihm doch der Gedanke unerträglich, nahtlos ersetzt werden zu können.
Beide hatten außerdem vereinbart, dass Klaus K. die Kinder hin und wieder bei sich hat oder beaufsichtigt, wenn Nicole unterwegs ist und ihre Eltern nicht zur Verfügung stehen.

Klaus K. kann jetzt an Ehe „arbeiten”

Der Internet-Coach vermittelte Klaus K., dass er sich jetzt um zwei Baustellen kümmern muss: Die erste ist die „Beziehung” zu Katja, seiner „Neuen”, die er so gestalten sollte, dass hin und wieder etwas davon nach außen dringt, d. h. er müsste in ihrer Begleitung manchmal auch gesehen werden; auch wäre es gut, mit Katja und den Kids öfter mal was abzumachen, sodass sie zu hause etwas zu erzählen hätten.
Die zweite Baustelle ist die Beziehung zu seiner Nochehefrau: Nach einigen Wochen relativer Kontaktlosigkeit könnte man ganz langsam ihre „Belebung” ins Auge fassen. Jetzt, wo die räumliche Distanzierung gegeben ist und unübersehbar auch die emotionale (durch die „Freundin” Katja), könnte Klaus K., durch diese „Schutzschilde” gedeckt – hintenherum – an der Neuauflage seiner Ehe basteln. Der Internet-Coach stellte sich das so vor, dass Klaus K. z. B. hin und wieder mit seiner Familie einen schönen Tag verlebt, anschließend die drei nach hause bringt und dann selber wieder verschwindet. Wenn bis zum nächsten Familientag genügend Zeit verstreichen würde, wäre es vielleicht möglich, bei Nicole ein emotionales Vakuum zu erzeugen, weil diese Unternehmungen ihr auch einiges an Spaß bereiten könnten.

Wochen zogen ins Land; die Schulferien gingen vorbei und es war Ende September geworden. Klaus K. hatte den leisen Verdacht, dass die Affärenbeziehung Nicoles die ersten Risse abbekommen hatte. Seine Kinder erzählten beiläufig, dass der Kai gar nicht mehr sooft anruft und die Mama manchmal gar keinen so glücklichen Eindruck macht. Der Internet-Coach äußerte die Vermutung, dass das Engagement von Nicole K.’s Lover möglicherweise auf dem absteigenden Ast ist, weil durch die Trennung unbewusst Druck auf ihn entstanden ist – Druck sich nun verstärkter um Nicole und ihren Anhang zu kümmern. Auch diesen Effekt hatte der Internet-Coach im Auge, als er Klaus K. damals dringlichst riet seinen angekündigten Auszug auch in die Tat umzusetzen.

 Erklärung

Allgemeines zur Affärenbeziehung

Affären beginnen meist irgendwo im „luftleeren Raum” – ohne einen Plan oder ein Ziel. Zwei Menschen fühlen sich magisch zueinander hingezogen und irgendwann geben sie diesem starken Bedürfnis einfach nach. Eine saubere Trennung steht für viele erst einmal gar nicht zur Diskussion; oft wollen sie beides: Die alte Beziehung beibehalten und die frische Liebe genießen.

Schwierig wird es z. B. für Affärenfrauen, wenn sie unbedingt mit ihrem verheirateten Lover zusammenleben wollen, denn oft haben sie weder die Macht noch das Geschick, ihn aus seiner Beziehung herauszulösen. Verheiratete Männer bleiben oft verheiratet und versuchen ihre sexuellen Bedürfnisse mit der Geliebten auszuleben, weil ihr häusiges Ehegespons seine erotische Strahlkraft schon längst verloren hat.

Affärenbeziehungen sind durch ihre Umstände sehr stark von der unglücklich machenden Psychodynamik der Polarisierung bedroht, da die Beziehungsmacht oft sehr krass in Richtung des verheirateten Parts verschoben ist (allerdings ist es manches Mal auch anders herum).
Haben Verheiratete eine Affäre, sind sie es meist, die unbewusst den Ton in der Beziehung angeben. Da sie unabkömmlicher sind als die Anderen, bestimmen sie über die Dates, was Datum und Dauer anbelangt. Die Affärenpartner sind so mehr oder weniger gezwungen sich zu fügen und Rücksicht zu nehmen.
Diese Rücksichtnahme kann sich allerdings auch schnell erschöpfen, wenn die Ungebundenen nicht mit riesengroßen Anfangsgefühlen in ihre Affäre gestartet sind. Die ungünstigen Begleitumstände können dann wie eine kalte Dusche wirken und sie die Sache schnell beenden lassen.

Anders liegt der Fall, wenn Ungebundene meinen in dem Gebundenen ihren Traumprinzen gefunden zu haben, bzw. ihre Traumprinzessin. Die schlechte Verfügbarkeit des Objekts der Begierde wird ihre Emotionen nach und nach in ungeahnte Höhen treiben. Die seltenen Stunden der Zweisamkeit können dann zum Kostbarsten werden, was es im Leben gibt.
Innbrünstig hoffen viele, dass der Andere sich ebenso stark verlieben wird wie sie selbst und dass er sich dann von seinem Ehepartner trennt. Ein Wunsch der nicht so leicht in Erfüllung geht, da ein verzweifelt liebender Ungebundener meist völlig außerstande ist, seinem Affärenpartner ohne Druck und Vorwürfe zu begegnen. Der Hunger nach seiner Liebe und der Wunsch nach einer gemeinsamen Zukunft, werden spürbar sein auf Schritt und Tritt und die Machtverhältnisse der Beziehung immer weiter polarisieren. Diese psychologischen Begebenheiten lassen den Einen immer weniger lieben und den Anderen immer mehr.

Sind Frauen in so einer Dynamik gefangen, hegen ihre verheirateten Affärenpartner irgendwann kaum mehr romantische Gefühle für sie. Die große Polarisierung der Beziehungskräfte lässt bei den Herren der Schöpfung nur noch stark sexuell getönte Motivationsschienen zu. Da ihre Partnerinnen gefühlsmäßig sehr engagiert sind, sind die sexuellen Begegnungen für die männlichen Seitensprüngler mehr als zufrieden stellend (natürlich nur so lange bis das System kippt und die bedauernswerten Frauen die Realität ihrer Beziehung begreifen).

Macht der Ungebundenen

Aber in manchen Affärenbeziehungen ist das Machtgleichgewicht anders verteilt: Da hat der Ungebundene die emotionale Macht, weil er im Grunde nicht an einer normalen Beziehung interessiert ist, auch wenn der Andere frei für ihn wäre.
Männer, die hauptsächlich an Sex interessiert sind, aber wenig mit anderen Beziehungsaktivitäten am Hut haben, fühlen sich manchmal ganz wohl in Affärenbeziehungen, weil ihnen da kein größeres Beziehungsengagement abverlangt wird. Natürlich verheimlichen sie vor der gebundenen Partnerin diese Einstellung, da ein Offenlegen sich als sehr kontraproduktiv erweisen würde.
So ähnlich war es auch bei Kai gewesen, dem Affärenmann von Klaus K.’s Ehefrau Nicole. Kai lebte vorher jahrelang mit Yvonne zusammen. Die Beziehung scheiterte schließlich an einem „Zuwenig” von seiner Seite. Kai war dabei beruflich Karriere zumachen; ehrgeizig und konsequent verfolgte er seine Pläne, was mit vielen Überstunden und Geschäftsessen verbunden war. Und dann war da noch sein Sport: Haarscharf an einer Profikarriere vorbei, blieb Tennis natürlich weiterhin seine große Leidenschaft. Als es mit Yvonne aus war, war er eine zeitlang unglücklich, aber dann erkannte er schnell die positiven Seiten des Singlelebens. „No woman, no crie” war in etwa sein Motto; aber natürlich fehlte ihm etwas.
Als er einmal die attraktive Nicole an der Außenlinie stehen sah – ihm bewundernd Blicke zuwerfend – war ihm klar: Die will er haben. Die Affäre mit der schnuckeligen Blondine war für Kai ein Glücksgriff. Er bekam was er brauchte, ohne viel Zeit in „Nebensächlichkeiten” investieren zu müssen, weil Nicole auf ihren Ehestand Rücksicht nehmen musste; jedenfalls zu Anfang an.
Ihm war klar, dass das nicht ewig so weiterlaufen konnte. Ihre große Anhänglichkeit ließ ihn ahnen, dass sie gerne ihr Leben mit ihm verbringen würde; und er mochte sie auch, sehr sogar. Nur wusste er – weil er sich kannte –, dass alles an seinem Zeitmangel scheitern würde, wenn es denn zum Treffen käme.

Kai ist überfordert

Die Situation war schneller da als ihm lieb war. Plötzlich war die Rede davon, dass Klaus K. selber eine Neue hatte und nach einem heftigen Streit mit Nicole die eheliche Gemeinschaft aufkündigte und in ein möbliertes Zimmer zog; das Feld Kai überlassend. Dem war das Ganze gar nicht Recht, hatte seine Freundin doch plötzlich viel mehr Zeit und Gelegenheit sich mit ihm zu treffen; und stillschweigend nahm sie natürlich an, dass das ganz in seinem Sinne sei.
Aber von heute auf morgen eine Frau mit zwei Kindern zu haben, war nicht ganz nach seinem Geschmack, obwohl er die Kids von Nicole sehr gerne hatte. Seine Lebenspläne waren im Moment einfach nicht darauf geeicht, für eine Frau mit Familie die Verantwortung zu übernehmen. Kai spürte die unausgesprochenen Erwartungen Nicoles nach mehr Engagement, aber der daraus resultierende Druck nahm ihm den Spaß an der Sache…

Nicole K. ist verzweifelt

Als heraus kam, dass Klaus K. mit dieser Katja zusammen war, wirkte das wie ein Schock auf Nicole. Auch der angekündigte und in die Tat umgesetzte Auszug war furchtbar für sie. „Aber”, so sprach eine andere Stimme in ihr, „wer weiß für was das gut ist. Jetzt ist endlich eine Entscheidung gefallen und nun wird es sich weisen, wohin der Weg führen wird”. Nicole führte der Weg in eine schlimme seelische Krise, als sie erkannte, dass Kai nicht so zu ihr stand, wie sie sich das vorgestellt hatte. Und Klaus K. – ihr Nochehemann – hatte Katja, und schien mehr als glücklich zu sein. „Ich werde bald ganz alleine dastehen”, sagte sie zu ihrer Busenfreundin einmal voller Verzweiflung…

Klaus K. muss langsam tun

Dass Nicoles Affäre vorbei war oder in den letzten Zügen lag, war irgendwann offensichtlich, obwohl sie kein Sterbenswörtchen darüber verlor. Klaus K. bemerkte, dass ihr Verhalten ihm gegenüber langsam von freundschaftlich-neutral auf warmherzig-emotional umschwenkte. Er interpretierte diese Signale als Aufforderung auf sie zuzugehen. Aber wie sollte er sich denn jetzt verhalten?
Der Internet-Coach war mit der Entwicklung natürlich sehr zufrieden, aber er sah das Ganze noch nicht in trockenen Tüchern, auch wenn Klaus K. meinte, bloß noch zugreifen zu brauchen; und er war mega ungeduldig, weil er Panik hatte, der Kai könnte plötzlich wieder einen Zahn zulegen.

Es kostete dem Internet-Coach eine Menge Überzeugungsarbeit, Klaus K. davon abzuhalten, seiner Nicole sofort einen Beziehungsantrag zu machen. Klaus K. glaubte nämlich, dass die Chance auf einen Neuanfang auch schnell wieder vertan sein könnte, wenn er nicht sofort zugriffe.

Erklärung

Nicole K. ist mit ihrer Affäre am Ende. Es wird für sie ein Leben mit der Tenniskanone Kai nicht geben. Der Traum ist ausgeträumt und vorbei. Ihrer besten Freundin gegenüber hat sie zugegeben, dass sie es im Grunde schon viel früher gewusst hat; nur eingestehen wollte sie es sich nicht. Sie wäre bzw. sie ist jetzt bereit, mit ihrem Mann, Klaus K., die Ehe wieder aufzunehmen.
So wie Nicole K. es erlebt hat, passiert es oft: Affären scheitern an der Realität, weil sie meist das Licht des Alltags nicht vertragen. Für den Verlassenen ist dann wieder alles grau und trist und viele machen in ihrer freudlosen Ehe da weiter, wo sie aufgehört haben; weil das allemal besser ist, als alleine zu sein.

Leider kommen mit dem Zerbrechen einer Affäre nicht automatisch wieder die Gefühle für den Angeheirateten zum Vorschein. Wird aus Vernunftgründen weiter an der Ehe festgehalten, tut man sich nicht wirklich etwas Gutes – außer man ist schon über fünfundsiebzig Smilie! Entweder verlieben sich die unglücklich Zurückgekehrten bald wieder aufs Neue und der ganze Zirkus geht von vorne los oder das Grau des Ehetrotts macht sie depressiv und bringt sie in die Klinik.

Es ist dringend anzuraten, auch darauf habe ich schon hingewiesen, dass bei der Neuauflage einer Ehe, eine umfangreiche Paarberatung vorneweg zu gehen hätte – um bestimmte Schwachstellen der Beziehung „auszumerzen”. Solche Veränderungen verbessern das Beziehungsklima, was sehr, sehr wichtig ist, aber sie erhöhen nicht die romantische Anziehungskraft eines Partners auf den Anderen.

Auch wenn Nicole K. jetzt aus Gefühlen der Einsamkeit bereit ist und aus Überlegungen rationaler Art, ihre Ehe wieder aufzunehmen – riesengroße romantische Gefühle für Klaus K. werden bei ihr nicht vorhanden sein; das ist der springende Punkt bei vielen Paaren in ähnlichen Situationen. Und oft – ich gebe es zu – ist da auch nichts mehr dran zu ändern. Solche Paare sind dann für das weitere Zusammensein in der unglücklichen Situation, dass einer romantische Gefühle hegt, während der andere das Zusammenleben als eine reine Zweckgemeinschaft begreift.

Man sollte deshalb einige Anstrengungen darauf verwenden wieder romantische Gefühle in Gang zu setzen!

Ich weiß, sehr verehrte Leserinnen und Leser, dass dieser Satz sich völlig unmöglich anhört 😉 ! Und natürlich ist es mit keiner Strategie möglich, dass eine Person A für eine Person B romantische Gefühle entwickelt, wenn vorher nicht die geringste Anziehungskraft gegeben war.
Aber sicher können Sie mit mir darin übereinstimmen, dass jemand durch ungeschicktes Agieren sich beim anderen Geschlecht völlig ins Aus setzten kann – auch bei vorhandener Anziehungskraft. Anders herum ist es aber auch vorstellbar: Ist die Anziehungskraft noch nicht vollkommen verschwunden, kann jemand durch geschicktes Agieren diese Anziehungskraft verstärken und vielleicht wieder romantische Gefühle aufleben lassen. Diese Möglichkeit muss man in jedem Fall im Auge behalten und darum muss auch Klaus K. vorsichtig und umsichtig agieren, wenn seine Frau Nicole signalisiert, dass sie ihre Ehe wieder aufnehmen möchte. Nähme Klaus K. sie jetzt mit Ansage und ohne wenn und aber wieder zurück, gäbe es nie mehr die Chance, dass da bei ihr was wachsen könnte.

Die emotionale Machtbalance bliebe weiter zuungunsten von Klaus K. verschoben, weil ein „Pfiff” seiner Nicole genügt hätte, ihn sofort wieder „strammstehen” zulassen.

Klaus K. hat Affäre mit Ehefrau

Der Internet-Coach wies Klaus K. mehrmals eindrücklich darauf hin, dass er jetzt auf keinen Fall Hals über Kopf seine „Beziehung” zu Katja aufgeben darf, um sich gemütlich dem Neustart seiner Ehe zu widmen. Er muss langsam machen und Nicole gegenüber vage und indifferent bleiben. Nur wenn sie eine zeitlang mit der Ungewissheit leben müsste, ob es mit ihm überhaupt einen Neuanfang geben könnte, könnten sich romantische Gefühle bei ihr entwickeln. Wäre er zu „leicht zu kriegen”, würde der Neustart seiner Ehe nur mit lauen Gefühlen ihrerseits einhergehen.
Klaus K. versuchte tapfer sich an diese Vorgaben zu halten, obwohl er insgeheim seine Zweifel hegte, „ob dieser ganze Zirkus wirklich noch sein muss” – weil Nicole „jetzt wirklich am Boden liegt”, wie er sich einmal ausdrückte. Sein Internet-Coach ließ aber nicht locker und bestand darauf, Nicole nicht sofort vom „Boden aufzuheben”, sondern sie noch eine Weile dort „liegen zulassen”.
Die weitere Vorgehensweise sah nun vor, dass Klaus K. sich in unregelmäßigen Abständen mit seiner Ehefrau verabredete, um mal mit ihr ins Kino zu gehen oder zum Essen. Wichtig wäre, dass sie miteinander etwas machten, auch ohne ihre Kids. Der Coach schärfte Klaus K. aber ein, dass er peinlich darauf achten solle, dass die Vorschläge zu den Dates nicht immer nur von ihm kämen. Idealerweise sollten sie von ihr kommen; und so war es auch meistens. Immer wieder fragte Nicole K. bei ihrem „Klausi” an, ob sie nicht was zusammen machen könnten – ihr wäre langweilig und „das letzte Mal beim Italiener wäre doch so schön gewesen”. Manchmal gab er ihr einen Korb, weil seine Abende schon „verplant” waren. Nicole reagierte darauf mit einem „schade, ich hätte mich so gefreut” 😉 .

Obwohl Klaus K. anfänglich skeptisch war, ob dieser umständliche Weg wirklich sein musste, weil er ja Nicole sofort mit offenen Armen empfangen wollte, sah er nach einiger Zeit doch ein, welch positive Effekte diese Strategie bewirkte: Nicole reagierte immer freudiger, wenn solche Dates anstanden und beim Auseinandergehen war sie jedes Mal traurig und drückte dann ihren Klausi ganz fest – aber der Klausi hatte ja auch noch seine „Freundin” Katja 😉 …
Der Internet-Coach mahnte eindrücklich, diese Dates nur sparsam „einzusetzen”, um in den Zwischenzeiten genügend Raum zu haben, Sehnsucht bei Nicole K. zu erzeugen.

Nicole K. fing bei diesen Treffen manchmal mit ihrem Ehemann zu flirten an, so wie sie es vor vielen Jahren gemacht hatte. Klaus K. stieg darauf ein, aber er achtete sorgfältig darauf, in seinem Eifer nicht zu engagiert zu wirken. Sein Coach hatte ihm eingeschärft, möglichst immer einen kleinen Tick zurückhaltender zu sein; schließlich war er ja mit Katja „zusammen” und da schickte es sich nicht, frivole Flirtereien mit seiner Ex zu haben.
Nicole K. wurde mit der Zeit immer anhänglicher und aufgedrehter; anscheinend hatte der Ehrgeiz sie gepackt, die verhasste Rivalin auszustechen. Sie schickte Klaus K. nette SMS auf sein Handy, die manchmal alles andere als jugendfrei waren.
Anfang Dezember 2009 „eskalierte” das ganze Spiel und Klaus K. „betrog” Katja mit seiner Ehefrau:
Klaus K. verbrachte den Samstagnachmittag mit seiner Familie in einem Freizeitbad und danach durften die beiden Kids zu Oma und Opa, wo sie auch über Nacht blieben. Klaus K. hatte sich vorgenommen Nicole nach hause zu fahren, um den Abend bei Katja zu „verbringen”. Das hatte er ihr gegenüber auch so angekündigt. Aber an diesem Samstagabend hatte das Schicksal mit den beiden Eheleuten etwas anderes vor. Als Klaus K. Nicole abgesetzt hatte, kam sie noch einmal aufgeregt zurück, gerade als er wegfahren wollte. Der betagte Hauskater der Familie saß auf dem Abstreifer der Veranda und machte einen erbärmlichen Eindruck: Der rechte Vorderfuß war blutig und weiter oben hatte der Ärmste eine kahle Stelle im Fell. Vermutlich wurde der Kater von einem Auto angefahren. Klaus K. war natürlich sofort bereit mit der Katze die Tierklinik in der Nachbarstadt aufzusuchen. Das Ganze zog sich zeitlich ziemlich in die Länge; letztendlich ließen sie den Kater auf anraten zur Beobachtung in der Klinik. Nach hause zurückgekehrt, bereitete Nicole ein Abendessen und dann waren die Eheleute unter sich. Katja hatte Klaus K. unterwegs „abgesagt”, weil es einfach schon zu spät war.

Es kam, wie es kommen musste: Nicole verführte ihren Ehemann nach allen Regeln der Kunst, und er ließ es zu; er hatte gar keine andere Wahl 😉 ! „Der Sex war gigantisch”, diese Aussage machte er anderntags gegenüber seinem Internet-Coach – „wie in unserer Anfangszeit”.

Erklärung

Ich habe ja weiter oben schon darauf hingewiesen, wie geschickt Hollywood-Regisseure mit den Emotionen ihres Publikums spielen; wie sie Spannung erzeugen durch Handlungsabläufe die anfänglich im Dunkeln liegen und sich erst nach und nach für den Zuschauer erschließen. Spektakuläre Szenen nehmen langsam zu und treiben die Spannung der Kinogänger einen finalen Siedepunkt entgegen.
Nicht viele Menschen sehen sich Filme mehrfach an. Die bekannte und vorhersehbare Handlung gestattet es in solchen Fällen nämlich nicht, Emotionen in der Stärke aufzubauen, wie wir sie erleben möchten, wenn wir ins Kino gehen.

Die meisten Gefühle der menschlichen Spezies können durch diese dramaturgischen Effekte gesteigert werden. Die Liebes- oder besser gesagt die Verliebtheitsgefühle in jedem Fall. Sicherheit und vollkommene Vorhersehbarkeit sind der Tod von Liebe und Erotik; jedenfalls bei den Meisten von uns. Natürlich ist klar, dass eine gewisse Beständigkeit und Verlässlichkeit eine der Hauptsäulen ist, die eine Ehe tragen. Aber über die Jahre tragen viele Beziehungen schwer an diesen Säulen.
Wenn frischer Wind durch angestaubte Beziehungen wehen soll, muss man sich dieser „Hollywood-Effekte” bedienen: Geheimnisvoll sein und unvorhersehbar! Dann kommen manchmal beim Anderen Gefühle aus der Versenkung, von denen keiner gedacht hätte, dass sie noch da sind; sie haben geschlafen – lange geschlafen – und erst durch den „Hollywood-Effekt” sind sie wieder zum Leben erwacht.

Wenn Klaus K. nun seine Nicole sofort wieder zurücknähme, wenn sie signalisiert, dass sie zurück möchte, können sich diese Effekte nicht entfalten. Nicole wäre wieder da – und aus. Nach einigen Wochen würde sie anfangen auf ihre Gefühle zu schauen, und dann feststellen, dass sie im Grunde zuwenig sind, um weiter zu machen…

Nicole K. muss deshalb die „Chance” bekommen, ihre „Rivalin” im Wettstreit zu besiegen. Erst wenn ihr das gelungen ist, wird sie spüren, wie sehr sie ihren Klausi liebt.

In so einem Fall ist es sehr geschickt von Klaus K., wenn er einige zeitlang „zweigleisig” fährt. Er wird seiner Frau zu erklären versuchen, dass er jetzt zwei Frauen liebt und überhaupt nicht weiß, wie es weiter gehen wird und kann; dass er verunsichert ist usw…dass es ihm ähnlich ergeht wie ihr, vor etwa einem halben Jahr .

Wenn Sie einmal in so eine Situation kommen, sehr verehrte Leserinnen und Leser, haben sie keine Angst, dass sie mit so einem Szenario ihren Nochehepartner abschrecken und aufgeben lassen. Das Gegenteil ist meist der Fall: Ihr Partner sieht sich nämlich Ihnen gegenüber immer noch als die Nummer eins und glaubt, wenn er nur wollen würde, wäre die Andere oder der Andere Morgen bereits Makulatur.
Diese „Denke” muss den verwöhnten „Exen” ausgetrieben werden ! Deshalb sollten Sie an den „Hollywood-Effekt” denken und erst einmal gar nicht reagieren. Schließlich sind Sie es ja gewesen, der Verlassen worden ist, und da kann die andere Seite nicht darauf bauen, dass Sie sofort alles liegen und stehen lassen, bloß weil ihr abtrünniges Ehegespons einmal mit dem Finger schnippt. So geht das natürlich nicht! Schließlich sind Sie ja dabei, sich was Neues aufzubauen. Also, dieses Störfeuer nehmen Sie am Besten erst einmal gar nicht zur Kenntnis; und sollten da in Ihrem Ehegatten tatsächlich neue Gefühle gewachsen sein – wie könnten Sie dem so schnell vertrauen – nach alledem was war.

So oder so ähnlich müssten Sie bei den Begegnungen argumentieren: Nicht zu ablehnend einem Neustart gegenüber sein, aber auch nicht zu optimistisch – so dass ihr abtrünniger Ehegatte meint, den Sieg schon in der Tasche zu haben. Nur wenn er auch ein ähnlich tiefes Leidenstal durchschritten hätte wie Sie, könnten Sie seinen Empfindungen vertrauen.
Die Affäre mit dem eigenen Ehemann oder mit der eigenen Ehefrau, ist eine elegante Methode sich zwanglos und ohne Druck aufeinander zuzubewegen. Hier kann von einer Renovierung der Beziehung durch die Hintertüre gesprochen werden. Dass das funktionieren kann, habe ich schon x-fach erlebt. Manchmal aber gibt es Schwierigkeiten diese Schiene wieder zu verlassen, vor allem bei den Männern. Wenn die mit „Erlaubnis” zwei haben, ist es manchmal schwierig, sie wieder ins „langweilige” Eheleben zu bugsieren. Aber auch das kann funktionieren 😉 !

Jedenfalls darf Klaus K. „seine” Katja noch nicht aufgeben. Dieses Ass muss er noch eine Weile in der Hinterhand behalten.

Weihnachten wieder zusammen

Klaus K. machte also mit der besprochenen Strategie weiter, obwohl es zweimal zu heftigen Diskussionen mit seiner Ehefrau kam, die ihn ultimativ aufgefordert hatte, sich zu entscheiden: „Entweder die Katja oder ich”. Klaus K. zog sich aber sehr geschickt in eine Schmollecke zurück, weil er auf diesen Druck von ihr nicht reagieren wollte und auch nicht reagieren durfte. Als er einmal vormittags für die Steuererklärung eine Unterschrift von ihr benötigte, herrschte urplötzlich zwischen den Beiden eine aggressiv-erotische Spannung, die sich mit Händen greifen ließ. Bei der Verabschiedung sprang der Funke über und entfachte eine heftige Leidenschaftlichkeit, die beide regelrecht erschreckte. Aber danach waren sie sich vollkommen einig: „Wir gehören zusammen”.

Der Internet-Coach war natürlich hocherfreut über diese Entwicklung. Auch den Zeitrahmen der Annäherung befand er für angemessen und auch die Unsicherheiten, die Klaus K. zur Absicherung eingebaut hatte, hielt er für ausreichend. Sie hatten bewirkt, dass bei Nicole K. wieder romantische Gefühle zum Vorschein gekommen sind – ihre starke erotische Reaktion war ja die Bestätigung des Ganzen.

Positiv sprach Klaus K. auf den Vorschlag des Beraters an, eine Ehetherapie bzw. eine Eheberatung in Angriff zu nehmen – um den Neustart ihrer Beziehung zusätzlich abzusichern. In diesen Beratungen sollten dann eher pragmatische Dinge zur Sprache kommen, die den Alltag des Paares belasten könnten; Schwachstellen und Stolpersteine eben, die zu entdecken wären und unschädlich zu machen.
Weihnachten verbrachte das frisch verliebte Paar im trauten Familienkreis; Klaus K. war überglücklich; alle Mühen die er auf sich genommen hatte, hatten sich ausgezahlt; er hatte es geschafft mit professioneller Hilfe und mit einer ausgeklügelten Verhaltensstrategie seine Frau zurückzuerobern…

Schlussgedanken

Wenn ein kritischer Zeitgenosse behaupten würde, die Eheleute Klaus und Nicole K. hätten auch ohne ein Coaching wieder zusammengefunden, würde ich das gar nicht groß in Abrede stellen. Wahrscheinlich wäre das auch so gekommen. Der springende Punkt war das Verhalten des Liebhabers, auf das das Coaching aber keinen Einfluss hatte. Hätte Kai sich nämlich zu seiner Liebschaft bekannt und wäre er bereit gewesen Verantwortung zu übernehmen – keine Strategie der Welt hätte Nicole K. wieder umdrehen lassen. Das Beratungsgeld für den Coach wäre dann zum Fenster hinausgeworfen gewesen; auch das passiert leider immer wieder! Um einen so erfolgreichen Ausgang zu erreichen, benötigt man einfach auch eine gute Portion Glück – wie eben bei vielen Dingen des Lebens.

Ein paar Worte in eigener Sache

Aber Glück allein reicht meistens trotzdem nicht! Ohne jede Anleitung hätte es Klaus K. nämlich nicht geschafft, dass es zu einem Neuverlieben seiner Frau gekommen wäre (da haben Sie jetzt die bessere Ausgangsposition, weil Sie ja nun wissen, wie das mit dem Neuverlieben funktionieren kann 😉 ).
Am Ende ihrer Affäre wäre Nicole K. wahrscheinlich wieder mit ihrem Mann zusammengegangen, aber ohne tieferen emotionalen Hintergrund. Nach einiger Zeit hätte sie bemerkt, dass es ein Fehler gewesen war, die alte Sache wieder aufzuwärmen; und Klaus K. hätte abermals gelitten.

Der wesentliche Effekt des Coachings war deshalb darauf ausgerichtet, romantische Gefühle bei Nicole K. zu erzeugen – diese geben der Beziehung nun eine völlig neue Dimension.

Allerdings kann auch ein Coaching bei mir Ihnen keine Garantie dafür geben, dass Ihr Ex wieder romantische Gefühle für Sie entwickelt. Aber ich kann Ihnen garantieren, dass meine Beratung die Wahrscheinlichkeit stark erhöht, dass Sie wieder interessant für ihn werden. Wird dieses Interesse groß genug, wird er Ihnen den Neustart eurer Beziehung vorschlagen.
Um den vielen Usern, die jede Woche neu auf meine Seiten stoßen, dabei behilflich zu sein, ihre Expartner zurückzuerobern, habe ich unten noch einmal die wichtigsten Schlüsselsituationen von Klaus K. ‘s Expartner-Zurück-Strategie skizziert. Wenn Sie sich diese neuralgischen Situationen vor Augen halten – sehr verehrte Leserinnen und Leser – und sich meiner Anweisungen an Klaus K. erinnern, können Sie es mit ein wenig Glück vielleicht schaffen, dass ihr Ex sich wieder eine Beziehung mit Ihnen vorstellen kann.

Eines soll noch erwähnt werden: Natürlich muss sich der Ablauf in Ihrem Fall nicht vollständig mit dem skizzierten Strategiebeispiel decken. Manchmal kann es Abkürzungen geben; auch wird man sicher öfter ohne „eigene” Freundin auskommen. Wichtig ist, dass Sie eine Vorstellung von der Wirkung dieser Strategien kriegen und dass Sie deren psychologischen Geist begreifen. Haben Sie erst einmal diesen Geist begriffen, können Sie mit etwas Kreativität und Fantasie eigene Strategien und Taktiken ersinnen – die dann optimal zu Ihrer persönlichen Geschichte passen.

Und noch etwas: Die Zeitdauer dieser Wiederannäherungsgeschichte war doch ganz erheblich. Ich habe neulich in einem dieser kommerziellen Internet-Ratgeber gelesen, dass Leser es schaffen können, mit einer militärisch straff klingenden Drei-Wochen-Strategie ihre Ex zurückzuerobern. Na ja, solche „Wunderstrategien” kann ich Ihnen leider nicht bieten; jedenfalls nicht regelmäßig 😉 . Aber natürlich dauern Wiederannäherungsprozesse auch nicht immer so lange, wie bei dem angeführten Beispiel.
Ein Wort zu den Kosten noch: Die waren jetzt nicht so gigantisch – wie es die Zeitdauer erwarten ließe. Klaus K. war sehr aufnahmefähig, auch was Geschriebenes anbelangte. Er hatte nach einer gewissen Zeit entsprechende Textpassagen meiner Seite besser im Kopf als ich selber. Ausführlichste Strategieanweisungen, bzw. eine langwierige Überzeugungsarbeit entfielen weitestgehend oder waren nur hin und wieder nötig. Auch hatten wir oft tagelang keinen Kontakt, weil nichts Wesentliches passierte. Mit der Zeit entwickelte Klaus K. seine eigenen Strategien; er wurde sogar sehr geschickt darin. In den Telefonaten mit mir erbat er sich dann oft nur noch meinen „Segen”; dementsprechend kurz vielen die Gespräche dann auch aus.

Hilfe zur Selbsthilfe ist immer meine oberste Prämisse. Natürlich sind Klienten damit überfordert, wenn sie in einer tiefen Liebeskummerdepression stecken. In solchen Situationen muss man Verlassenen manchmal jeden kleinen Bissen vorkauen, weil Selbstbewusstsein und Eigeninitiative völlig abgeschaltet sind. Diese Zustände dauern meistens nicht sehr lange; und kann einer wieder stehen, ist er bald schon in der Lage, die ersten kleinen Schritte auch alleine zu machen.

Psychologische Schlüsselsituationen dieser Expartner-Zurück-Strategie

1)

Ganz am Anfang der Beratung war für Klaus K. die wichtigste Erkenntnis die, dass er das Kämpfen um seine Ehe unbedingt seinlassen muss. Das war das allerwichtigste strategische Element überhaupt. Nur durch „Nichtkämpfen” und gleiche Augenhöhe können bei einem Expartner wieder Gefühle wachsen.

2)

Ganz wichtig war auch die Tatsache, dass Klaus K. es vermeiden musste, die Kontakte seiner fremdverliebten Ehefrau zu behindern. Die Liebenden sollten sich sehen können sooft sie wollten, um nicht eine Jetzt-Erst-Recht-Mentalität aufkommen zu lassen.

3)

Wichtig war auch der Hinweis den Nebenbuhler nicht zu verunglimpfen, um ihn in den Augen der Ex herabzusetzen, weil das einen schwachen und jämmerlichen Eindruck auf sie macht.

4)

Noch wichtiger war der Hinweis peinlich darauf zu achten, dass die Kinder aus dem Rosenkrieg herausgehalten werden denn die sind immer die Hauptleidtragenden.

5)

Sie werden sich sicher noch erinnern, dass die außerhäusigen Aktivitäten von Klaus K. keinen großen Effekt auf das Verhalten von Nicole K. hatten. Diese Phase wurde durch die Einführung seiner „Freundin” Katja überwunden.

6)

Um es „spannend” zu machen, wurde in Nicole K. langsam der Verdacht genährt, ihr Klaus K. könnte sich selber fremd verliebt haben. Da sie nichts Genaues wusste, wurde ihre Neugier entfacht, sich Gedanken darüber zu machen.

7)

Nur durch einen „glücklichen Zufall” erfuhr Nicole K., dass sich ihr Mann mit dieser Katja traf.

8)

Nach dem großen Knall ist Klaus K. von zuhause ausgezogen und hat eine relative Kontaktsperre zu seiner Ehefrau eingehalten.

9)

Ganz wichtig: Als die Affäre von Nicole K. und Kai zerbrach, machte Klaus K. seiner Ehefrau nicht sofort das Angebot die Beziehung wieder aufzunehmen. Er hielt zunächst an seiner „Freundschaft” mit Katja fest.

10)

Klaus K. unternahm aber öfters etwas mit seiner Familie an dem alle ihren Spaß hatten. Dadurch verstärkte er seinen Partnerwert in ihren Augen.

11)

Ganz entscheidend wichtig: Bevor über den Neustart der Beziehung gesprochen wurde, kam das Ehepaar sich körperlich näher.

12)

Klaus K. und Nicole K., das Ehepaar, hatten eine zeitlang eine „Affäre” miteinander, weil Klaus K. noch nicht bereit war, seine „Beziehung” mit Katja zu beenden. Nicole K. „kämpfte” mit der „Rivalin” um ihren Ehemann dabei entdeckte sie ihre Gefühle für ihn wieder 😉 .

Ethische Bewertung strategischer Verhaltensweisen

Wenn Internetsurfer bei einer Trennung nach Hilfe und Orientierung suchen, werden sie von diesem Artikel ziemlich angetan sein, weil er ihnen die Möglichkeit vorgaukelt, Einfluss auf eine schwierige Situation nehmen zu können.
In der Mehrzahl der Fälle ist dieser Einfluss aber leider nicht möglich – bitte halten Sie sich das vor Augen, meine lieben Leser. Aber – wie schon erwähnt –, die Hoffnung stirbt zuletzt, und Sie können nicht sicher sein, ob ihr Fall zur Gruppe der Aussichtslosen gehört. Also, versuchen Sie ihr Glück – ich drücke Ihnen ganz fest die Daumen 😉 !

Finden Surfer zufällig diese Seite im Netz und leben sie zudem noch in einer glücklichen Beziehung, kann es sein, dass ihnen einiges aufstößt, beim Lesen meiner Texte. Zu verlogen kann ihnen die ganze Masche vorkommen, zu manipulativ und zu unauthentisch. Sich die Liebe eines anderen Menschen so erschleichen zu wollen, wird auf viele vielleicht sogar unethisch wirken oder unmoralisch. Hat man derart hohe Ansprüche an sich selbst und an Andere, hat man mit dieser Meinung sogar Recht!
Andere werden vielleicht die Spielchen, die ich propagiere, als unreif abtun und als kindisch. Sich so verbiegen zu müssen, um einen Partner zurückzugewinnen, kann als unter ihrer Würde stehend empfunden werden. Diese gewichtigen Argumente kann ich verstehen und akzeptieren!
Aber bitte bedenken Sie, dass ich mit meinem Wissen vor allem jenen Tausenden von Usern zur Seite stehen möchte, die der Meinung sind, dass im Krieg und in der Liebe alle Mittel erlaubt sind 😉 .

Mensch von Natur aus manipulativ

Vom Standpunkt der evolutionären Biologie jedenfalls ist es erlaubt, tief in die Trickkiste menschlicher Strategien zu greifen, um Motivation und Gefühle bei einem Anderen zu beeinflussen; ganz einfach deshalb, weil die Evolution uns den passenden Kopf dazu gegeben hat. Sie hat uns Menschen mit einem Gehirn ausgestattet, das es uns ermöglicht, logische Schlussfolgerungen zu treffen. Diese Fähigkeit schließt auch ein strategisch-planerisches Vorgehen Anderen gegenüber mit ein, d.h. wir Menschen sind schon von Haus auf manipulative Wesen; und das ist sicher kein Zufall.

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter, weil ich der Überzeugung bin, dass diese manipulativen Fähigkeiten – im Zuge der Evolution – zu einer ständigen Verbesserung unserer Gehirnfunktion geführt haben. Vormenschen erfuhren wahrscheinlich eine Weiterentwicklung ihres Geistes auch durch einen permanenten, manipulativen Wettbewerb, der in ihren sozialen Gruppen herrschte: Um nicht betrogen und getäuscht zu werden, musste man über einen gescheiten Kopf verfügen. Über einen noch gescheiteren zu verfügen erbrachte den Vorteil, die Anderen über den Tisch ziehen zu können. Um das zu verhindern, mussten diese noch viel gescheiter werden…Diese Triebfedern haben sicherlich dazu beigetragen, dass der Homo sapiens schließlich ein Bewusstsein erlangte, mit dem er sich Gedanken über Gott und die Welt machen konnte.

Im täglichen Existenzkampf sind wir ständig gezwungen strategische Fähigkeiten einzusetzen. Gelingt uns dies nur mangelhaft, bleiben wir erfolgsmäßig auf der Strecke. Im ständigen sozialen Miteinander bzw. Gegeneinander sind wir darauf angewiesen, psychologische Fassaden zu entwickeln, die uns vor seelischen Verletzungen schützen. Diese Fassaden sind nichts anderes als strategische Konstruktionen, hinter denen wir uns verbergen und verstecken können; sie sollen die Anderen täuschen und uns im rechten Licht erscheinen lassen.
„Wiefe” Zeitgenossen übertreiben dabei manchmal mächtig: Vor lauter blank poliertem Äußeren wissen sie dann nicht mehr, wer sie eigentlich in Wirklichkeit sind; sie verlieren den Bezug zu sich – mit schwerwiegenden seelischen Auswirkungen…Aber, das ist ein anderes Kapitel!

Permanente Authentizität unmöglich

Um seelisch gesund zu bleiben, ist es für jeden Menschen wichtig, seine Authentizität zu wahren. Diesen Gedankengang haben sich jene Zeitgenossen auf die Fahnen geschrieben, die den Begriff „Authentizität” vor sich hertragen wie eine Monstranz. Aber kein Mensch kann sich allzeit authentisch geben. Das würde ihn und seine Mitmenschen vollkommen überfordern. Unsere Lebensweise im 21. Jahrhundert lässt es nicht zu, permanent authentisch zu sein; dies beständig zu versuchen, käme einem psychologischen Selbstmord gleich. Auch in Beziehungen sind solche Schonräume nicht allgegenwärtig. Auch hier sind wir gezwungen – um die Reibung zu minimieren – manchmal eine Maske aufzusetzen. Das ist nichts Schlechtes und auch keine Schwäche: Das ist pure Notwendigkeit.

Setzen wir Verhaltensstrategien ein, um gewisse Effekte bei unseren Mitmenschen auszulösen, geht das Ganze nur einen kleinen Tick weiter. Das ist weder unethisch noch unmoralisch! Kritisch wird es dann, wenn die manipulativen Mittel dazu geeignet sind, anderen Personen Schaden zuzufügen. Verhaltensstrategien die diese Ziele verfolgen sind perfide und amoralisch und deshalb abzulehnen. Taktiken und Strategien aber, die – wie in unserem Fall –, Liebe bei einem anderen Menschen auslösen, kann ich nicht für verwerflich halten.