Weibliche Orgasmusstörung – Die Online-Sexualberatung

Der weibliche Orgasmus ist schwerer auslösbar als der männliche

Orgasmus

Kurz davor… Foto: © oshepkov/fotolia.com

Generell kann man sagen, dass der Orgasmus einer Frau schwerer auslösbar ist als der eines Mannes. Dieses biologische Faktum ist wahrscheinlich keine bloße Zufälligkeit. Wenn man sich die Funktion des männlichen und des weiblichen Orgasmus anschaut, stellt man Unter- schiedlichkeiten fest:

Der männliche Orgasmus ist mit dem Ausstoß des Spermas gekoppelt. Beim Geschlechtsverkehr ist aus der Sichtweise des Mannes damit ein möglicher Fortpflanzungserfolg verbunden. Die Evolution hat deshalb Männer in der Urzeit gefördert, die beim Geschlechtsverkehr regelmäßig Orgasmus und Sperma-Ausstoß hatten.

Der weibliche Orgasmus hat direkt mit der Fortpflanzung nichts zu tun. Wie jeder weiß, kann eine Frau schwanger werden, auch wenn sie nie beim Geschlechtsverkehr einen Orgasmus hat. Ob der weibliche Orgas- mus bei der Anwesenheit von Sperma in der Vagina den Befruchtungs- erfolg erhöht oder nicht – ist umstritten.

In anderen Worten: Biologisch gesehen ist der Orgasmus für die Frau nicht so wichtig wie für den Mann.

Der weibliche Orgasmus hat zweierlei Funktion: Einmal sollen die orgastischen Gefühle Lust auf mehr Lust machen und zum zweiten bindet der Orgasmus die Frau an den Mann. Dieses Kunststück wird durch Oxytocin bewerkstelligt, ein Hormon, das in den Sekunden ihrer größten Lust freigesetzt wird. Bei einem Mann ist das nicht so. Deshalb kann man sagen, dass ein Orgasmus eine Frau stärker an einen Mann bindet als umgekehrt.

Aber – der schwerer auslösbare weibliche Orgasmus könnte von der Evolution auch „einkalkuliert” worden sein:
Alle Weibchen in der Natur erbringen bei der Fortpflanzung größere Investitionen als die Männchen. Die Evolution förderte deshalb bei allen Weibchen im Tierreich strenge Auswahlkriterien was ihre Sexualpartner anbelangt. Das ist bei uns Menschen ganz genau so.

Ein Orgasmus motiviert die Frau zum Sex – aber Lust auf Sex zu haben sollte für eine Frau nicht die alleinige Motivation zum Geschlechtsverkehr sein – und ist es auch nicht. Ihr selektives Partnerverhalten könnte darunter leiden und sie verführen, Sex um des Sexes Willen zu haben – auch mit weniger geeigneten Kandidaten. Ein nicht so leicht auslösbarer Orgasmus hätte diesbezüglich eine Art Schutzfunktion.

Diese Schutzfunktion aktiviert sich auch dann, wenn sie in einer Beziehung ist und ihr Unterbewusstsein den Mann nicht mehr als geeigneten Sexualpartner einstuft; ein Teil ihrer Persönlichkeit will an der Partnerschaft weiter festhalten, während ein anderer ihre sexuelle Motivation abwürgt, um die Sache zu einem Ende zu bringen.

Interessanter Weise kann diese innerseelische Konfliktsituation generell gegeben sein – je nachdem, welche Einstellung eine Frau im Allgemeinen Männern gegenüber hat (siehe Beispiel).

Probleme für eine Frau, beim Geschlechtsverkehr einen Orgasmus zu erreichen, können natürlich auch völlig andere Ursachen haben. Die Palette dafür ist weit gefächert und es bedarf in der Sexualberatung einer genauen „Diagnosestellung”, um der Problematik auf die Spur zu kommen.

Warum eine Radikalfeministin mit dem Orgasmus ein Problem hat

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Mit ihr ist nicht gut Kirschen essen… Foto: © yeehaaa/fotolia.com

Vorneweg sei betont, dass es im folgenden Beispiel keineswegs darum geht, in chauvinistischer Manier die Frauenbewegung zu verunglimpfen; sondern darum, an einem geeigneten Fallbeispiel psychosexuelle Mechanismen zu demonstrieren, die während Jahrmillionen unserer Evolutionsgeschichte entstanden sind.

Eine Radikalfeministin eignet sich als Demonstrationsobjekt deshalb so gut, weil ihr „böswilligerweise” ein Schuss Männerfeindlichkeit unter- stellt werden kann. Die intrapsychischen Abläufe, die mit diesem Män- nerbild assoziiert sind, lassen sich hierbei besonders gut beschreiben.

Natürlich soll nichts verallgemeinert werden – es gibt bestimmt genug Feministinnen die mit ihrem Orgasmus keine Schwierigkeiten haben; diese haben aber sicher eine etwas andere Einstellung Männern gegenüber als die Dame hier.

 

Das folgende Beispiel ist frei erfunden – etwaige Ähnlichkeiten mit einer reellen Person wären daher rein zufällig:

Helga ist eine so genannte Radikalfeministin; sie ist Gewerkschaftsmitglied und hauptberuflich bei einer Behörde als Gleichstellungsbeauftragte tätig. Ihr Aufgabengebiet ist darüber zu wachen, dass die Gleichbehandlung von Frauen und Männern eingehalten wird. Aufgrund ihrer ideologischen Einstellung könnte man sie als latent männerfeindlich beschreiben. Wie mit einer Lupe unterwegs, entdeckt sie überall Machoschweine die versuchen ihre Geschlechtsgenossinnen auszubeuten.

unsicher

Er hat Schiß… Foto: © Scott Griessel/fotolia.com

Es ist eigentlich klar, dass diese Einstellung auch ihre privaten Beziehungen zum anderen Geschlecht Problem beladen macht. Ein Mann in ihrem Leben sieht sich nämlich ständig dem bewussten oder unbewussten Vorwurf ausgesetzt, sie unterdrücken und dominieren zu wollen.

Männer, die sich in die streitbare Dame verlieben, laufen ständig wie auf Eiern, um ihren Argwohn nicht durch eine unbedachte Äußerung zu erregen. Dieses Verhalten bringt sie automatisch in eine unterlegene Position und beschert Helga die Dominanz über die Beziehung – ohne die sie sich ein Zusammensein mit einem Mann sowieso nicht vorstellen kann.

Zurechtgestutzte Männer können Schmetterlinge nicht zum Flattern bringen

Was ihrem feministischen Persönlichkeitsanteil große Genugtuung bereitet, nämlich von keinem Mann beherrscht zu werden, ist für ihre Sexualität die pure Katastrophe.

Da sich die Gesamtpersönlichkeit eines jeden Menschen aus vielen Unterpersönlichkeiten zusammensetzt, ist es nicht gerade selten, dass zwei Persönlichkeitsanteile sich gegenseitig ins Gehege kommen und einer den Sieg davon trägt – auf Kosten des anderen.

Die meisten Frauen, Helga eingeschlossen, können nur sexuell gut auf einen Mann reagieren, wenn er in irgendeiner Weise ihre Bewunderung auslöst. Dies ist tief in der weiblichen Psyche verankert und soll sicherstellen, dass nur diejenigen Männer als Sexualpartner in Frage kommen, die auch mit einiger Wahrscheinlichkeit über gute Gene verfügen – die sich jede Frau für ihre Nachkommenschaft wünscht. Bewunderung, die für einen Mann empfunden wird, – eigentlich ganz egal für was – wird vom weiblichen Unterbewusstsein mit guten Genen assoziiert.

Da Helga dies aufgrund ihrer Einstellung Männern gegenüber nicht zulässt bzw. schon im Ansatz erstickt, weil sie nur auf kritikwürdiges Verhalten ihrer Verehrer fokussiert, geraten die armen Kerle immer ganz schnell unter ihre Fuchtel.

Helga fühlt sich ihren Typen dann haushoch überlegen; sie hat stellvertretend für die Frauen einen Sieg errungen – aber einen Pyrrhussieg. Denn – in allen Beziehungen ist es immer wieder dasselbe: Helga leidet permanent unter sexueller Lustlosigkeit und hat Schwierigkeiten einen Orgasmus zu erreichen, weil die leisen und unterwürfigen Männer ihre Sexualzentren im Gehirn nicht begeistern können. Entsprech- ende Seitenhiebe auf ihre Liebhaber kann sie sich oftmals nicht verkneifen und beschimpft diese regelmäßig als unfähig, sie sexuell erregen zu können.

Diese Manöver könnte man als den unbewussten Versuch interpretieren, anderen die eigene Unzulänglichkeit in die Schuhe zu schieben – um sich damit vor schmerzhafter Selbsterkenntnis zu schützen. Ihre Beziehungen sind deshalb nie von langer Dauer, weil die Männer irgendwann entnervt das Handtuch werfen oder Helga die Beziehung beendet, weil die Typen es einfach nicht bringen.

Macho

Der hier bringts… Foto: © CURAphotography/ fotolia.com

In ihren sexuellen Fantasien jedoch, die sie sich gar nicht gerne eingesteht, beschäftigt sie sich mit Männern, die groß und stark sind; sich egoistisch und wenig liebevoll verhalten und erreicht dabei – ausgerüstet mit ihrem Vibrator – mühelos einen Orgasmus.

English version: Orgasm problems