Polygamie und Fremdgehen – Die Online-Beratung

Polygamie und Fremdgehen gab es schon immer

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Aufregender Sex zwischendurch… ©konradbak/fotolia.com

Wenn man Paarungsverhalten und Paarverhalten im Tierreich studiert, findet man alle denkbar möglichen Formen und Vari- anten – vom einmaligen „anonymen Spontansex” beim ersten Date bis hin zu lebenslanger Monogamie. Monogamie – das Zu- sammenleben von Männchen und Weibchen bis dass der Tod sie scheidet, ist trotzdem bei Tieren ganz, ganz selten verwirk- licht.

Leben Tiere paarweise zusammen, als zwei aufeinander be- zogene Lebewesen, dann geschieht das meistens nur für eine gewisse Zeit und nur zu einem bestimmten Zweck – dem der Aufzucht ihrer Jungen. Sind die Jungen erwachsen und selb- ständig und brauchen die elterliche Fürsorge nicht mehr, tren- nen sich Männchen und Weibchen meistens und gehen ihrer Wege. Monogamie existiert oft nur für eine einzige Fortpflan- zungsperiode.

Polygamie ist weit verbreitet

Bei unseren nächsten Verwandten, den Primaten, mit denen uns gemeinsame Vorläufermodelle verbin- den, ist Polygamie und Promiskuität an der Tagesordnung. Die in hierarchischen Gruppen lebenden Affen kennen kein Paarverhalten mit Monogamie, da es nicht notwendig ist, dass Vater und Mutter gemeinsam den Nachwuchs betreuen. Erstens, weil Affenkinder nicht gefüttert werden müssen: Sie krallen sich im Fell ihrer Mütter fest – werden überall mit herumgeschleppt und haben ihre Milchbar ständig in Reichweite. Und zweitens, weil Futter in ausreichenden Mengen überall zu finden ist und die Kleinen, wenn sie nicht mehr saugen, selber Früchte angeln und sich in den Mund schieben.

Unter solch paradiesischen Gegebenheiten ist ein familiäres Engagement des Männchens keine Notwen- digkeit. Abermillionen Jahre verbrachten unsere tierischen Vorläufer so ihr Leben, bis drastische Änderun- gen der Lebensverhältnisse ebenso drastische Änderungen der Lebensweise erforderten.

Die Versteppung ihres Urwald-Lebensraumes zur offenen afrikanischen Savannenlandschaft machte die Futtersuche der Vorvormenschen zu einem aufwendigen und gefährlichen Unternehmen.

Liebe und Monogamie verdrängen die Polygamie

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Angekommen! ©salagatoxic/ fotolia.com

Obwohl in Gruppen lebend – wie ihre primatenartigen Vorläufer – bildeten sich Familienverbände heraus, die sich beistanden und Verantwortung für- einander entwickelten. Mann und Frau blieben sich eine gewisse Zeit lang emotional verbunden und schulterten gemeinsam die schweren Heraus- forderungen, die das urzeitliche Leben an sie stellte.

Das Bedürfnis nach Liebe führte Sie und Ihn zusammen und bildete das Band, das sie zusammenhielt. Die Exklusivität der Liebe (Liebe ist zeitgleich nicht zu anderen Personen möglich) „erzwang” ein verändertes Paarver- halten – weg von der Polygamie der Affen und hin zur Monogamie der neu- en Lebensform.

Aber – dies ist ein großes Aber – Tendenzen zur Polygamie, besonders der männlichen Zeitgenossen, waren aus bestimmten biologischen Gegeben- heiten nicht vollständig „auszurotten” und haben sich bis in moderne Zeiten weiter erhalten.

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