Warum die Liebe aufhört – Die Online-Partnerschaftsberatung

Die Natur hat der Liebe ein Verfallsdatum mitgegeben

Rezenter Savannenbewohner (Massai)

Der posiert hier für die
Kamera (Massai)… ©Axel Gutjahr/ fotolia.com

Das Paarverhalten von uns Menschen, d.h. das Zusammenstehen von Mann und Frau zur gemeinsamen Kinderbetreuung, hat sich in der Urzeit herausgebildet, vor etwa vier Millionen Jahre. Das damalige Leben in der glühend heißen Savanne Afrikas muss beschwerlich und gefährlich ge- wesen sein. Der tägliche Existenzkampf zwang unsere Vorfahren zur Nahrungssuche ständig umherzuziehen, da ihre Hauptenergiequellen Nüsse, Beeren, Früchte und Aas über die ganze Savanne verstreut waren.

Frauen mit kleinen Kindern am Hals, die gestillt werden mussten, konnten diese Beschwernisse nur unter größten Schwierigkeiten meistern. Viele Kinder überlebten aus diesen Gründen das Kleinkindalter nicht.

Unter Tieren ist es ganz allgemein so, dass die Männchen einer Art sich immer dann an der Kinderaufzucht beteiligen, wenn die Weibchen mit Futtersuche und Behüten des Nachwuchses überfordert sind. Dies trifft hauptsächlich auf Tiere zu, die sich bei der Futtersuche sehr „plagen” müssen und ihre Jungen zudem noch umständlich zu füttern haben – wie das z.B. bei vielen Vögeln der Fall ist.
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Männer müssen ran

Der Frühmensch mit seiner umständlichen Nahrungssammlerei und seinen „unfertigen” Neugeborenen, die die hilflosesten Jungen im ganzen Tierreich sind, musste sich zwangsläufig in die Richtung entwickeln, die Väter bei der Kinderversorgung in die Pflicht zu nehmen – aber nur solange, wie eine Frau durch das Kind beim Nahrungssuchen behindert wurde. War die Säuglingszeit einmal vorbei konnte das Kleinkind tagsüber im Urkinder-Garten der Gruppe verbleiben. Die Frau war nun wieder frei und autonom und brauchte den Mann zu nichts mehr und dadurch war auch der Sex mit ihm entbehrlich geworden:

Der Mohr hatte seine Schuldigkeit getan – der Mohr konnte gehen!

Diese psychobiologischen Gegebenheiten dürften den Lebensgefährten einer Urmenschenfrau regelmäßig seine sexuelle Anziehungskraft gekostet haben und waren schließlich der Anlass für die Trennung des Paares.

Ein wichtiger biologischer Grund die alte Verbindung aufzulösen und eine neue anzustreben kam aber noch dazu: Die Frau konnte ihr Erbgut in einer neuen Kombination an die Nachkommen weiter reichen – was die Gen-Variabilität in den Vormenschen-Gruppen erhöhte und dadurch half Inzucht zu verhindern.

Verschiedene Bedürfnisse

Liebe und Sex binden einen Mann stärker an eine Frau – als umgekehrt – eine Frau an einen Mann. Um sich ihrer versichern zu können, musste bzw. muss er, trotz aller Liebe, in sie investieren:

In der Urzeit in Form von Fleisch – in der Moderne in Form von Schmuck. 🙂

Diese asymmetrischen Beziehungsbedürfnisse, die schon seit Millionen von Jahren bei uns Menschen existieren, sind der Grund, warum das Ende der biologischen Paarzeit aus ihrer Sicht anders verläuft als aus seiner: Sie verliert die Lust auf Sex – er auf Zweisamkeit.

Diese evolutionspsychologischen Tatsachen führten zu einer Fortpflanzungsstrategie des Homo sapiens, die man als serielle Monogamie – mit Einschränkungen – bezeichnen könnte (auf die Einschränkungen komme ich später noch zu sprechen).

Unglücklicherweise sind diese urtümlichen psychosexuellen Reaktionsmuster in unserer heutigen Zeit noch annähernd so gegeben wie in unserer evolutionären Vergangenheit, da die Zeitspanne bisher viel zu kurz war, um sich in genetischen Verhaltensänderungen niederzuschlagen – obwohl eine Modalitäts- änderung des menschlichen Liebesmusters gesellschaftlich höchst wünschenswert wäre. Denn – das bio- logische Paarzeit-Ende ist in moderner Zeit nicht automatisch auch das Beziehungsende.

Aus diesen evolutionspsychologischen Gegebenheiten ergibt sich, dass die sexuelle Anziehungskraft, die ein bestimmter Mann auf eine Frau in einer Langzeitbeziehung ausübt, ganz allgemein von zwei Faktoren bestimmt wird:

Einmal von der Zeitdauer der Beziehung und einmal von der Machtstellung, die die Frau in dieser Beziehung hat.

Befindet sich eine Frau in einer Beziehung in der überlegenen Position – bei manchen genügt schon eine Gleichstellung – so hat sie Kontrolle und Sicherheit auf ihrer Seite und ihr Mann wird sich, wenn er sie noch liebt, stärker um sie bemühen als anders herum. Diese für sie komfortable Situation hat aber den Nachteil, dass ihr sexuelles Verlangen nach ihrem Mann mehr oder weniger drastisch nach unten gedrückt wird – die Frau kann das gar nicht verhindern – weil Sex als Bindungsverstärkung aus ihrer unbewus- sten Sicht nicht notwendig ist.                                                English version

Fotolia_38841709_XS - Kopie

Diese Lady hier, die fühlt nur Widerwillen… ©Dron/fotolia.com